Der Waldbau im Stadtwald:

Multifunktionale Forstwirtschaft ist die Zauberformel des Bad Driburger Waldbaus. Nur ökologisch stabile und gesunde Wälder sind in der Lage, die wirtschaftlichen Interessen an qualitativ hochwertigem Rohholz zu erfüllen und gleichzeitig die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen stetig und auf Dauer zu gewährleisten. Die nachschaffenden Kräfte der Natur so zu lenken, dass diesen Ansprüchen in optimaler Weise entsprochen wird, ist das Ziel forstwirtschaftlichen Handelns im Stadtwald Bad Driburg.

So hat es der Stadtwald Bad Driburg seit über 500 Jahren immer geschafft eine positive Bilanz zu erreichen und gleichzeitig die infrastrukturellen Bedürfnisse einer Kur- und Badestadt zu erfüllen.

Der Großteil der Bad Driburger Wälder stockt auf Böden des Muschelkalks und des oberen Bundsandsteins, dass heist die Böden haben haben eine sehr gute Nährstoffversorgung. Eine Standortbedingung, die bundesweit nur 5% der Wälder aufweist. Dies wird dem Waldbesucher in besonder Weise im Frühling deutlich, wenn die Frühblüher einen Teppich aus farbenfrohen Blüten ausbilden.

Aber auch die Baumartenvielfalt zeigt einen besonderen Reichtum: Edellaubhölzer wie Esche, Bergahorn, Spitzahorn, Wildkirsche und seltener die Bergulme sind fast immer in den Rotbuchenbeständen eingemischt. Durch unterschiedliche Wuchsdynamik und Standortansprüche sind sie ein ganz wichtiger Aspekt der Forstwirtschaft in Bad Driburg.

Neben forstwirtschaftlichen Veränderungen haben vor allem Kostengründe dazu geführt vom Konzept des Altersklassenwaldes abzurücken. Dies geschieht entsprechend der Langfristigkeit natürlicher Ablaufe nicht mit der Ungeduld unserer schnelllebigen Gesellschaft, sondern behutsam im Gleichklang mit natürlichen Entwicklungen. Waldbaulich werden sie heute in einem kahlschlagfreien Konzept der Einzelbaum- und Vorratspflege, die sich an den natürlichen Abläufen des Ökosystems Wald orientiert, bewirtschaftet.

Dies bedeutet:

  • keine Kahlschläge
  • Hiebsführung mit relativ schwachen Eingriffen
  • keine Chemie
  • Totholzerhaltung
  • Rückepferdeeinsatz in sensibelen Waldgebieten
  • stabile Laubwälder der natürlichen Waldgesellschaften

Diese Waldwirtschaft, die Sie auf einer kostenlosen Waldführung kennen lernen können, geschieht nach den Kriterien der Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) und wurde durch den FSC (= Ökosiegel mit Unterstützung aller namhaften Umweltverbände, wie z. B. Greenpeace, WWF, BUND) anerkannt. Der städtische Forstbetrieb nimmt am Qualitäts- und Umweltmanagementsystem des Landesbetriebes Forst und Holz NRW über das Forstamt Bad Driburg teil und erfüllt die Normen DIN EN 9001:2000 und DIN EN ISO 14001: 1996

 

hh